Salut,
nach längerer Pause melde ich mich zurück. Entschuldigt, dass ich einfach nicht früher dazugekommen bin einen neuen Post zu schreiben. Es tat mir sogar mal ganz gut einen Gang zurückzuschalten und nicht jeden Abend nach einem langen Tag noch am laptop zu sitzen. Lange Rede kurzer Sinn!
Ob in Magazingen, wie der Vogue oder Elle, auf Fashionblogs oder auf Instagram überall sieht man ihn: den Streetstyle. Die Frage ist allerdings, wie viel Street und Style steckt denn noch in dem angeblichen Look von den Straßen der Metropolen? Schon länger viel mir auf, dass sich doch viele Looks erstaunlich ähneln. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schon, dass man mit einem Kleidungsstück einen sehr uniformen Look kreiert, obwohl wir doch besonders im Geschmack alle so verschieden sind und dann auch noch weltweit. Als ich kürzlich nach Inspirationen suchte, wie ich meinen neuen schwarzen Smoking-Blazer von Mister Lady* (hier) irgendwie mal anders und nicht so alltäglich stylen könnte, fiel es mir auf. Alle Styles dazu hatten denselben Charakter: Gucci Loafer oder Balenciaga Boots und dazu ein zartes Kleid im Fernlook als Kontrast. Beliebt scheint aber auch die Kombination: Blazer, used Denim, weißes Gucci Logo-Shirt (was überall ratlos ausverkauft ist) und Mini-Handtasche in einer Signalfarbe. Wo bliebt dabei der Geist des Streetstyles? Oft gab es dabei natürlich auch Looks, wo man dachte: „Hey was hat sich diese Fashionqueen denn dabei gedacht?“, aber so what…?
Auch wenn der Style nicht was für jedermann war, einfach zu schrill oder zu bunt, so war er doch aus einer eigenen Idee der Trägerin entsprungen. Das Outfit spiegelte ihre Stimmung an dem Tag dar oder ihren Charakter. Trug sie auffällige und bunte Kombinationen, ist sie wahrscheinlich ein extrovertierter Mensch, der sich wenig aus den Meinungen anderer macht und einfach den eigenen Weg geht. Trug sie eher schlichte und klassische Styles, so hatte sie vielleicht weniger Mut und setzte lieber auf eine Look, der vielen gefällt, aber zeigte dennoch ihre eigene Kreativität.
Das scheint nicht mehr angesagt zu sein. Es ist wieder Trend mit dem Strom zu schwimmen und das zu tragen, was die Masse als Trend vorgibt. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich auch kurz davor bin ein neues „Trend-Teil“ bei Zara und Co. zu shoppen, weil ich es gefühlt eintausend Mal auf Instagram gesehen habe. Im letzten Moment versucht eich aber stark zu bleiben und nochmal zu hinterfragen, ob ich das wirklich für mich möchte oder das Teil nur brauche, weil es alle haben.. Ist bei letzterem die Antwort „ja“, so habe ich mir vorgenommen für 2017 es definitiv nicht zu kaufen. Auch wenn Bilder auf Instagram und Blog womöglich besser ankommen und mehr Seitenaufrufe erzielen, wenn man das gehypte Teil zeigt.
Spiegelt es mir vor, dass ich meiner eigenen Kreativität damit eine Barriere schaffe und zugleich meine modische Freiheit unbewusst beeinflussen lasse. Natürlich geht der Look auch mal daneben oder gefällt womöglich nur mir so gut und ihr denkt euch: ist die heute morgen betrunken in den Kleiderschrank gefallen?“, aber ich bin mir treu geblieben oder habe mal etwas Neues gewagt, das man für das nächste Mal dann wohl lieber abhaken kann.
Das erinnert mich an meinen „interessanten Look“ mit High Heels und Tennissocken zum Polo-Kleid von Lacoste und Biker-Lederjacke, der einfach viel zu viel Stilbrüche hatte ( shame on me ), aber wie immer im Leben lernt man auch aus solchen modischen Fehltritten und allen gefallen wird es so oder so nicht. Das entscheidende und schönste Kriterium an Mode ist für mich noch immer, dass man nirgendwo mit einem Teil so viel Spaß haben kann und immer etwas Neues damit gestalten kann.
shop my look
coat- Edited the label
jacket- Mister Lady*
shirt- Calvin Klein
denim- similar mm denim via Zara
shoes- Adidas Originals
*die gekennzeichneten Sachen wurden mir zur Verfügung gestellt in Zusammenarbeit mit Mister Lady.